Das Jungblut-Serum
Thomas Kiehl

Benevento

Taschenbuch

ISBN 978-3-7109-0143-0

18,– € [D], SFr. 25,90 [CH], 18,– € [A]

Der Preis der ewigen Jugend

Ein skrupelloses Pharmaunternehmen. Ein Serum, das unbeschwertes Altern verspricht. Und der gefährliche Wunsch nach ewiger Jugend. Mittendrin: die Biologin Lena Bondroit, die durch die Analyse des Serums in tödliche Gefahr gerät.

Lena Bondroit wird auf eine kleine Insel in Schweden eingeladen. Dort sind auffällig viele Frauen schwermütig und unfruchtbar – eine Nebenwirkung des Verjüngungsmittels, das an ihren Eltern erprobt wurde und jetzt kurz vor der Zulassung steht? Als Lena beginnt, das Serum genauer auf seine epigenetische Wirkung zu untersuchen, gerät sie zwischen die Fronten. Zu spät wird ihr bewusst, welche Dynamik auf der Insel entstanden ist. Denn ein Verbot des lebensverlängernden Präparats käme für viele Probanden einem Todesurteil gleich.

Thomas Kiehl

Thomas Kiehl

Thomas Kiehl ist Schriftsteller und Jurist und lebt mit seiner Familie in Köln. In seinen Thrillern nutzt er gerne verhaltensbiologische Phänomene als Ansatz für die Ermittlungen. Das Tier in uns ermöglicht interessante und entlarvende Einblicke in die menschliche Psyche und unser Zusammenleben. Gepaart mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen entwickelt er brisante Thrillerszenarien, die atemlose Spannung garantieren. 

Fragen der SYNDIKAT-Redaktion an Thomas Kiehl

Wo schreibst du am liebsten?

Nicht am liebsten, aber am effektivsten zu Hause am Schreibtisch. Am liebsten wäre mir in einem Bett, mit Sonnenschirm, am Strand, mit Blick aufs Meer. Diesen Ort habe ich in Köln nur leider noch nicht gefunden.

Welcher ist dein Lieblingskrimi?

Habe ich nicht. Dazu gibt es einfach zu viele tolle Bücher, die alle ihre ganz eigenen Stärken haben. Die Figuren dürfen durchaus skurril sein. Ich persönlich mag auch Krimis mit Humor. Es darf nicht zu blutig und brutal zugehen, vor allem wenn versucht wird, alleine über die Brutalität die Spannung zu erhalten. Wenn Kinder im Spiel sind, tue ich mich besonders schwer, wahrscheinlich wegen meiner eigenen Kinder.

Warum bist du im SYNDIKAT?

Es ist eine tolle Vereinigung mit sehr engagierten Menschen, die ihre Leidenschaft zum Schreiben vereint. Die Mitgliederzahl ist nicht übertrieben groß. Das macht das Syndikat sehr persönlich. Wenn man einmal bei der Criminale dabei war, dann entsteht sogar noch ein Suchtcharakter. Man kann nicht zu allen Kollegen Kontakt halten – aber sie einmal im Jahr alle zusammen zu sehen und sich auszutauschen ist wirklich großartig.

Dein Lieblingswort?

Mamihlapinatapai. Weil es eine emotional komplexe Situation, die jeder kennt, in einem Wort zusammenfasst. Ich werde das Wort hier nicht erklären. Wer mag, kann es gerne googeln.

Dein Lieblingsmord?

Affektmorde halte ich in der Kriminalliteratur für viel zu wenig gewürdigt.  Daher wahrscheinlich mit der Bratpfanne voll auf die Neune, nur weil er seine Schuhe nicht ausgezogen hat, bevor er den neuen Teppich betrat.

Wo findest du Aufregung?

Lesungen. Buchmessen. Elternabende.

Deine persönlich meist gehasste Frage?

Warum arbeitest du nicht wieder in der Wirtschaft oder als Rechtsanwalt? Kommt in regelmäßigen Abständen von meiner Mutter.            

Das SYNDIKAT-Gewinnspiel

  • Gerne möchte ich 3 Exemplare von dem Buch »Das Jungblut-Serum« verlosen. Teilnahmebedingung:
  • Folge mir auf Instagram/ Facebook oder schicke mir eine E-Mail 
  • Antworte auf die Frage: Würdest du dir ein Serum spritzen, dass dich langsamer altern lässt. Warum ja oder warum nicht?
  • Du bist mindestens 18 Jahre alt und ich kann das Buch an eine deutsche Adresse schicken (wegen der Versandkosten).
  • Das Gewinnspiel läuft bis zum 09. Dezember 2022. Die Verlosung erfolgt dann zeitnah von mir persönlich und ohne Notar unter den eingegangenen Bewerbern. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wenn ihr gewonnen habt, werde ich Euch über Instagram / Facebook oder per Mail informieren. Dann müsstet Ihr mir Eure Adresse für den Versand zukommen lassen, die ich anschließend wieder lösche.

Rezension

»Autor und Jurist Thomas Kiehl benutzt hier tatsächliche biologische Phänomene, Untersuchungen und Tatsachen als Ansatz für die Ermittlungen seiner Heldin Lena, die eindringlich aufzeigen, wie fatal es ist, wenn der Mensch in den Lauf der Dinge eingreift.«
Karoline Pilcz, Buchkultur, Heft 204 5/2022

Prolog

1610, Burg Cachtice
Wohnsitz der Gräfin Elisabeth Báthory-Nádasdy

Es war Dezember, kurz nach Weihnachten. Durch das kleine Burgfenster drang nur wenig Licht. Gräfin Báthory-Nádasdy stand mit zwei ihrer Diener vor einem großen Spiegel. Tränen flossen ihre fahlen Wangen herab, der geöffnete Mund wie ein stummer Schrei.

»Seht ihr, wie meine Haut welkt?«, flüsterte sie beinahe tonlos.

Sie war nackt. Doch sie fror trotz der Kälte nicht. Man sagte, sie gleiche einer Frau um die dreißig, dabei hatte sie die fünfzig bereits überschritten. Aber was kümmerte sie, was die Menschen sagten. Der Spiegel sprach eine ganz andere Spra- che. Tiefe Falten begannen sich wie Ackerfurchen durch ihr Gesicht zu fräsen. Ihr Busen, zwei hängende Säcke. Und ihre Haut – schlaff wie die eines gekochten Huhns.

»Raus! Holt mir neue Mädchen! Möglichst jung müssen sie sein, hört ihr? Und dann bereitet mir ein neues Bad.«

Die Diener eilten davon, um nach dem zu suchen, wonach ihre Herrin verlangte. Die Alchemie hatte es der Gräfin angetan. Sie experimentierte viel, vor allem mit Blut, jungem Blut, für das sie die Mädchen und jungen Frauen töten ließ.

Als der königliche Stadthalter von dem Treiben auf der Burg erfuhr, war das Schicksal der Gräfin und ihrer Diener jedoch schnell besiegelt. Schuldig des Mordes an über hundert Frauen ließ man die Diener hinrichten. Die Gräfin mauerte man indes – aufgrund ihres Standes ohne Urteil – in einen Trakt der Burg ein. Sie verstarb drei Jahre später. Ihr Traum von der ewigen Jugend wird der Menschheit hingegen wohl für immer erhalten bleiben.

So (oder so ähnlich) muss es sich nach den Angaben von Historikern um das Jahr 1610 auf der Burg Čachtice in der heutigen Slowakei zugetragen haben. Die Grau- samkeiten der Gräfin Elisabeth Báthory-Nádasdy, auch als »Blutgräfin« bekannt, wurden Ausgangspunkt von vielen Geschichten und sollen auch Bram Stoker zu seinem Werk Dracula mit inspiriert haben.