Auge

Leda Verlag


ISBN 978-3-9349-2720-9

10,– € [D]

Der 2002 erschienene Roman "Auge" erregte auch deshalb Aufsehen, da der Roman durch einen konkreten Fall am Gymnasium Groß Ilsede (Niedersachsen) angeregt wurde. In der Schülerzeitung "United" des Gymnasiums Groß Ilsede sollte ein menschenverachtender sexistisch-obszöner Text veröffentlicht werden, der unter Aufsicht einer Deutschlehrerin im Unterricht der Jahrgangsstufe 12 verfasst worden war und den einige männliche Schüler und auch zwei Lehrer aufgrund seiner sexistisch geprägten Vulgärsprache für witzig hielten. Die beratende Lehrkraft der Schülerzeitung argumentierte dagegen und wies auf die strafrechtlichen Konsequenzen hin, die eine Veröffentlichungin einer allen Jahrgängen zugängigen Schülerzeitung für die betreffende Lehrerin, die die Publikation wollte, haben könnte. Nach einem Gespräch mit dem Schulleiter wurde der sexistisch-obszöne Textzwar nicht veröffentlicht, der sich gegenüber den Verfassern und Redakteuren kritisch äußernde Lehrer wurde jedoch in der nächsten Ausgabe heftig angegriffen und verleumdet.Diese Ausgabe der United wurde von einer Jury, die weder die reale Auseinandersetzung um dem Text noch den Text selbst kannte, alszweitbeste Schülerzeitung des Landes Niedersachsen im Jahre 1999 ausgezeichnet, da die Jury annahm, die Redakteure hätten für Schüler erstaunlich objetiv recherchiert. Im Roman argumentiert die Schülerin Kerstin Schwan gegen die Veröffentlichung eines frauenverachtenden Textes, der allem widerspricht, was eigentlich in einer Schule gelehrt werden sollte,und wird daraufhin als verklemmte Petze und intolerante, irrationale Hexenjägerin in der Schülerzeitung verhöhnt.Die Lehrer - bis auf einen - halten sich entweder mit Kritik an den Verfassern zurück oder unterstützen sogar die mit ihnen befreundete Kollegin, die sich mit den Verfassern des Textes solidarisiert hat. Der Roman setzt mit einem Autounfall ein, bei dem Kerstin Schwan ums Leben kommt.Der ermittelnde Kommissar, der einen Selbstmord vermutet, steht unter Zeitdruck, da er annehmen muss, dass sich sein Sohn an denen rächen wird, die Kerstin in den Tod getrieben haben. Stück für Stück erschließt sich ihm die Vorgeschichte des Autounfalls.Rezensionen zum Roman und eine Dokumentierung der umfangreichen Auseinandersetzung um ihn finden sich unter "www.klaus-nuehrig.de" sowie im Materialheft: Kirsten Rehbock/Klaus Nührig:Pädagogische Handreichungen Bd.1: Materialsammlung und konkrete Stundenplanungen für den Deutschunterricht (Leda-Verlag,Leer 2005)Auch die Rezensionen unter "www.amazon.de" geben einen kleinen Einblick in die Auseinandersetzung.