Wasserfallsturz
Jennifer B. Wind

Servus/Benevento

Taschenbuch

ISBN 978-3-7104-0337-8

16,– € [D], SFr. 22,50 [CH], 16,– € [A]

Alte Schuld – der erste Fall für Franzi Fürst

Eine Murauer Lehrerin liegt seit einem Unfall beim Günstner Wasserfall im Koma. Als sich die Hinweise auf einen Mordanschlag mehren, nimmt Ermittlerin Franzi Fürst die Fährte auf.

Franzi Fürst hat die Nase voll vom LKA und vom Wiener Großstadtleben. Nach ihrer Scheidung zieht die alleinerziehende Mutter in ihr Heimatdorf Schöder zurück und übernimmt den Posten der Chefinspektorin im benachbarten Murau. Als sie hört, dass ihre ehemalige Volksschullehrerin seit einem mysteriösen Sturz am Günstner Wasserfall im Koma liegt, stellt Franzi Nachforschungen zum Unfallgeschehen an. Schon bald verdichten sich die Hinweise auf ein Gewaltverbrechen. Und auch in Schöder wird es immer ungemütlicher: ein Unbekannter schleicht nachts über den Hof von Franzis Vater, schockierende Briefe und mysteriöse Graffitis versetzen die Dorfbewohner in Panik. Franzi steht vor einem Rätsel, bis sie auf eine Spur stößt, die weit in die Vergangenheit reicht …

Ein fesselnder Kriminalroman über Schuld, Freundschaft, Neid und späte Rache.

Jennifer B. Wind

© Jennifer B. Wind

Jennifer B. Wind

Jennifer B. Wind, in Leoben geboren, im Murtal und in Wien aufgewachsen,
lebt mit ihrer Familie südlich von Wien. Die ehemalige Flugbegleiterin mit
Klavier-, Gesangs- und Schauspielausbildung schreibt für alle Altersklassen,
Romane, Drehbücher, Songtexte, Gedichte, Theaterstücke, Kolumnen und
Kurzgeschichten, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. Gleich
ihr Debüt, der Thriller „Als Gott schlief“, wurde zum Bestseller, der
Nachfolger „Als der Teufel erwachte“ ein Achtungserfolg, der von Kritikern
unter anderem als „Fanal für die Menschlichkeit“ gefeiert wurde. „Die Maske
der Gewalt“, der Auftakt einer neuen Thriller-Serie war wochenlang auf der
Bild Bestseller Liste, Band 2 “Die Maske der Schuld” wurde für den Fine
Crime Award 2020 nominiert. sie ist auch als Ghostwriter, Rezensentin und
Sprecherin tätig und unterstützt seit vielen Jahren die Jury des zeilen.lauf
und schreib.art Wettbewerbs. Als Mentorin fördert sie Autor:innen und als
Coachin im Bookerflyclub kümmert sie sich um Nachwuchsautor:innen. Seit
Jahren ist sie aktiv in Sachen Tier- und Umweltschutz unterwegs und setzt
sich gegen Gewalt an Kindern und Frauen ein. In ihrer Freizeit malt,
zeichnet und singt sie und arbeitet ehrenamtlich für diverse Autorenvereine.
Sie ist u.a. Mitglied im Syndikat, bei den mörderischen Schwestern, bei
den österreichischen Krimiautor/innen und bei Writers for Future.

Mehr über die Autorin finden Sie
hier: www.jennifer-b-wind.com

Fragen der SYNDIKATS-Redaktion an Jennifer B. Wind

Wo schreibst du am liebsten?

Am Esstisch, oder irgendwo am Wasser (See oder Meer). 

Welcher ist dein Lieblingskrimi?

Es gibt so viele gute Krimis, da kann ich keinen explizit herauspicken. Generell liebe ich Kriminalromane mit realistischer Ermittlerhandlung oder Thriller mit realen Hintergründen und realen aktuellen Themen.     


Dein Lieblingskollege/Lieblingskollegin?

Auch hier kann ich keine einzelne Person nennen, da ich einige KollegInnen sehr lieb gewonnen habe.       

Warum bist du im SYNDIKAT?

Weil das Schreiben an sich ein einsamer Job ist, und auch wenn ich sehr gern alleine bin, ist es auch wichtig, sich mit Gleichgesinnten zu Vernetzen und auszutauschen und die Kriminalliteratur zu fördern und KollegInnen zu unterstützen. Das erweitert den Horizont und oft entstehen dabei auch tolle Projekte mit KollegInnen. Miteinander ist eben immer schöner als gegeneinander.     

Dein Lieblingswort?

Wasser, weil Wasser Leben ist.

Dein Sehnsuchtsort?

Australien, Hawaii, Island, Karibik...alle Länder mit Meer...

Dein Lieblingsgetränk?

Tonic (mit und ohne Gin), und alles aus der Kokosnuss.

Dein Lieblingsmord?

Der nicht gelungene bzw. rechtzeitig vereitelte.

Wo findest du Ruhe?

Am und im Wasser, und am liebsten Unterwasser .

Wo Aufregung?

In spannenden Büchern.

Das SYNDIKATS-Gewinnspiel

Wart ihr schon einmal Wasserfallklettern und falls nicht, wäre das etwas für euch? Falls ja, schreibt unserer Autorin wo ihr wart. Und ratet einmal, wo sie zum ersten Mal Wasserfallklettern war.

Ihr könnt ein Überraschungspaket mit Buch und Goodies gewinnen. Antworten bis zum 9.11. per E-Mail

Leseprobe

Jonas trampelte hinter ihr die Treppen runter. »Was war das für ein Bumperer, Mama?« »Ich hab keine Ahnung. Geh schon mal in die Küche, das Frühstück steht schon auf dem Tisch, ich geh derweil nachschauen.« »Ist was mit dem Opa?« »Iss einfach, Amelia kommt sicher auch gleich.« Franziska fuhr ihm über den Haarschopf. Jonas nickte und ging auf Zehenspitzen in die Küche, als hätte er Angst, dass ihn jemand hören konnte.. »Angsthase«, hörte sie Amelia sagen.

Sie stand mittlerweile auch auf dem Flur. Doch klang ihre Stimme weniger selbstbewusst als sonst. »Geh zu Jonas, esst was. Ich bin gleich wieder da. Geht auf keinen Fall hinaus! Ist das klar?« Amelia zuckte die Achseln. »Als wäre ich neugierig auf die Kühe und Bäume.« Sie trollte sich in die Küche. Die Sonne war schon aufgegangen. Auf den Blättern der Bäume hingen Tautropfen. Franziska sog die Luft ein. Ja, in Wien roch es nach dem Regen anders. Regen auf Asphalt. Irgendwo hatte Franziska gelesen, dass es jetzt sogar ein Parfüm gab, das diesen Geruch imitierte. Petrichor, der Duft von Regen. Schon von weitem hörte sie ihren Vater fluchen. »Gfrastsackel, elendiges!«

Das konnte ja heiter werden. Mit ihrem Vater war grundsätzlich schwer auszukommen. Aber wehe, wenn er wütend wurde. Da hörte das Gezeter dann gar nicht mehr auf. Als Franziska den Stall betrat, sah sie ihn mit den Armen rudern und schimpfen. Dabei trat er mit seinen Gummistiefeln ins Heu und kickte Kuhfladen durch die Gegend. »So a Swöllschädl! Blochjodler!« »Was ist denn, Vota? Was budelst di so auf?« »A so a Miachn hat mein Stall angschmiert!« Er fuchtelte mit den Armen. »So a Sauerei! Wenn i den derwisch!« Franziska ging weiter in den Stall hinein und schaute in die Richtung, in die ihr Vater seine fuchtelnden Arme bewegte. Auf den Holzlatten der Stallverkleidung waren seltsame Zeichen aufgemalt, oder gesprüht. So genau konnte sie das nicht erkennen. Doch die Farbe sah sie gut. Rot, das teilweise in einen dunklen Farbton überging. Franziska ging näher zur Wand. Es roch nicht nach Lack. Sie berührte eines der Zeichen mit den Fingerspitzen.

Da, wo das Rot noch intensiver war, fühlte es sich feucht an, an den dunklen Stellen war die Fläche bereits trocken. Die Zeichen sagten ihr nichts. Vielleicht war es eine fremde Schrift? Oder ein Graffiticode? Franziska nahm ihr Handy heraus und schoss ein paar Fotos davon. »Kennst du diese Zeichen?«, fragte sie ihren Vater. »Was fragst mich da? Woher soll i denn wissen, was des Gfrastsackl mant?« Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. »Find eam! Frog eam!« In der Ecke lag das Corpus Delicti, das den Knall vorher verursacht haben durfte. »Was hast denn mit dem Gewehr vor gʼhabt?« »Na, gʼschossn hab i.«