Wald der Toten
Robert C. Marley/Gerald Hagemann

Bastei Entertainment


EAN 1397837413002

12,90 € [D]
"Komme später." Es ist die letzte SMS, die Chris von seiner Ex-Freundin empfängt. Doch Fran Lovey, eine junge Schwesternschülerin am Brighton General Hospital, kommt niemals zu Hause an.
Detective Miriam Beckett wird auf den Fall angesetzt, der eine unerwartete Wendung nimmt: Wenige Tage nach ihrem spurlosen Verschwinden meldet sich Fran bei Chris und behauptet, es ginge ihr gut.
Ist die junge Frau einfach von zu Hause abgehauen? Beckett will das nicht glauben und wird auf fürchterliche Weise recht behalten: Denn Frans Anruf war nur der Auftakt zu einem perfiden Katz-und-Maus-Spiel, das der Täter mit der Polizei und Frans Familie treibt ...
Robert C. Marley/Gerald Hagemann

Robert C. Marley/Gerald Hagemann

Robert C. Marley (Gerald Hagemann) Jahrgang 1971, ist Goldschmiedemeister und fertigt als Mitglied des Magischen Zirkels Zauberapparate an. Seit seiner Jugend liebt er Sherlock Holmes und besitzt ein eigenes Kriminalmuseum. Wenn er nicht gerade schreibt, neue Zaubertricks erfindet oder in geheimer Mission in Großbritannien unterwegs ist, unterrichtet er Kinder und Jugendliche in Selbstverteidigung und Selbstbehauptung. Er lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in einer sehr alten Stadt.
Im März 2015 wurde Marley mit dem HOMER-Literaturpreis in Bronze ausgezeichnet.

Wer einen Blick in Roberts Kriminalmuseum werfen möchte, kann das hier tun:

https://www.youtube.com/watch?v=YMQFFey27d0

Empfehlung der Woche

Wald der Toten ist die Empfehlung der Woche der SYNDIKATs-Redaktion vom 20. Februar 2017.

Kritikerstimmen

Rezensionen zur Inspector-Swanson-Serie

Ein nostalgischer Krimi in der Tradition der alten englischen Schule von einem deutschen Autor, kann das gutgehen? Gerald Hagemann gelingt das mit Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten sogar hervorragend.
1893 werden in und um London Goldschmiede grausam getötet. Chief Inspector Donald Swanson steht vor einem Rätsel. Zum Glück erhält er Unterstützung von Oscar Wilde und Arthur Conan Doyle, dem „Vater“ von Sherlock Holmes. Eine geheimnisvolle Notiz führt ihn zu einem lange zurückliegenden Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft mit zehn Toten. Welche Rolle spielt hierbei der Hope-Diamant, der seinen Besitzern nur Unglück zu bringen scheint?
Hagemann, der unter dem Namen Robert C. Marley veröffentlicht, ist ein erklärter Fan Sherlock Holmes und Kenner der britischen Kriminalgeschichte. So ist es kein Wunder, dass sein Buch eine liebevolle Hommage an den klassischen englischen Kriminalroman ist. Ausgestattet mit viel Humor und schillernden Figuren ist der Roman ein echtes Lesevergnügen.
focus.de

Eine spannende Zeitreise in das 19. Jahrhundert. [...] Durch seine zahlreichen historischen Bezüge erzeugt der Roman eine hohe Sogwirkung, zu der die ab und an auftretenden „Persönlichkeiten“ ihren Anteil beitragen.
histo-couch.de

Der dritte Teil einer lesenswerten Serie aus dem viktorianischen London.
histo-couch.de

 
Rezensionen zu Wald der Toten

Wald der Toten ist ein kurzweiliger, spannender Thriller aus der Feder von Robert C. Marley. Das Katz- und Mausspiel, das sich der Täter mit der Polizei liefert, zehrt nicht nur an den Nerven der Familie und Freunde, sondern auch an denen der Leser.
Besonders beeindruckend fand ich, dass die Geschichte emotional in die Tiefe ging und die Perspektivwechsel Einblick in die Gedanken, Ängste und Hoffnungen der Personen gewährt wurden. Man fühlt die Verzweiflung, das Bangen und die Ohnmacht förmlich. 
Wald der Toten ist ein Buch, das mit viel Spannung daherkommt, beklemmend ist und für Gänsehaut sorgt.
Legeia, lovelybooks,de

Spannender Thriller mit realem Hintergrund.
SaintGermain, wasliestdu.de

Der Roman ist flüssig, komplex, beklemmend, spannend, temporeich und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen. Dieses Buch hat mich in die Palette der Emotionen entführt, so packend und glaubhaft ist die Story, dass mir öfter mal eine Gänsehaut über den Rücken gejagt ist. Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten. Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der verschiedenen Hauptpersonen rein versetzen, die gut ausgearbeitet waren.
Fran, mitten in der Ausbildung, hat ihre Freiheit genossen, als sie aus dem überbehüteten Elternhaus auszieht. Als sie nach einem netten Abend mit ihrer Freundin einfach spurlos verschwindet, erfahren wir mehr über ihren Charakter. Sie war mir auf Anhieb sympathisch, ihre Figur ist sehr gut ausgearbeitet und glaubhaft. Ich konnte mit ihr mitfühlen.
Ihr Mitbewohner Chris ist mir ebenfalls ans Herz gewachsen, seine Verzweiflung und Wut sowie andere Emotionen waren glaubhaft.
Am meisten hat mich Frans Mutter beeindruckt, obwohl ihre Tochter erst wenige Stunden verschwunden war, hat sie sich sehr für sie eingesetzt. Die Verzweiflung war so glaubhaft, dass ich mit ihr gefiebert und geweint habe.
Auch die weiteren Charaktere waren mir sympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet. Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut und spannend beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ. Die Perspektivwechsel machten das Buch spannend und schon nach kurzer Zeit konnte ich mich in die Geschichte fallen lassen.
Der Autor verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge und lässt keine weiteren Fragen offen. Ein spannender Roman, der die Langeweile vertreibt.
Diana Pegasus, wasliestdu.de

Drei Fragen an Robert C. Marley

Wann begann Ihre kriminelle Laufbahn?
Ich fürchte, ich geriet schon als kleiner Junge auf die schiefe Bahn. Die Edgar -allace- und Miss-Marple-Filme aus den 1960ern beflügelten mich so, dass ich mir bereits als Grundschüler selbst Kriminalgeschichten ausdachte und sie meinen Mitschülern vorlas. Als im Jahr 2000 mein erstes Buch erschien, London von Scotland Yard bis Jack the Ripper, da war ich mit 29 beinahe erwachsen.

Wie viele Verbrechen gehen auf Ihr Konto?
Kann ich, nach neun Romanen und unzähligen Kurzgeschichten, gar nicht mehr sagen – eine ganze Menge. Ein schlechtes Gewissen habe ich allerdings nur bei einem kleinen englischen Jungen. Er kratzt nachts manchmal noch an meiner Schlafzimmertür, obwohl ich jeden Sommer Blumen auf sein Grab lege.

Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?
In Anlehnung an R. L. Stevenson würde ich sagen: Ich bin alt genug, um mich zu schämen. Und jung genug, um mich zu bessern.

Leseprobe

Als das Pub, über dem sie wohnte, in Sichtweite kam, verlangsamte er die Fahrt. Fran nahm ihre Handtasche auf den Schoß und wollte schon den Gurt lösen, als er unmittelbar auf Höhe ihrer Wohnung wieder beschleunigte.
»He! Was soll das?« Entgeistert starrte sie ihn an. »Ich muss hier raus.«
»Ich bring dich schon noch hin«, sagte er, ohne sie anzusehen. »Mach mal keinen Stress, du kommst schon nach Hause. Ich hab vorher nur kurz was zu erledigen. Dauert nicht lange.«
»Ich muss morgen ganz früh raus!«, protestierte sie.
»Ich auch.« Seine Stimme klang völlig ungerührt, fast gelangweilt.
Er fuhr weiter den Hangleton Way hinauf durchs Gewerbegebiet. Zu beiden Seiten der Straße ragten die Schlote der Getränkefabrik in den sternenklaren Nachthimmel.
Zunächst dachte Fran, er wolle mit ihr zum Devils Dyke hinausfahren, wo es um diese Zeit dunkel und einsam war. Sie waren öfter zusammen dort gewesen, um ungestört zu sein; sie hatten Musik gehört und die Sitze heruntergeklappt … Diesmal aber fuhr er in den Kreisverkehr und bog stattdessen auf die A27 in Richtung Lewes ab.
Was ging hier vor sich? Allmählich bekam sie Angst. Sie blickte ihn von der Seite an. Er sieht seltsam aus, dachte sie. Irgendwas stimmt nicht mit ihm. »Wo fährst du mit mir hin? Ich muss nach Hause, sonst bin ich morgen todmüde. Bitte halt irgendwo an und lass mich aussteigen, ja? Ich kann mir auch ein Taxi rufen.«
Er schüttelte leicht den Kopf. »Sei nicht albern, Franny.«
»Warum tust du das? Willst du reden? Machst du es deswegen? Na, schön, okay, reden wir.«
»Pssst«, machte er und hob den Zeigefinger an die Lippen. »Wir reden später.«
»Lass mich raus. Bitte.«
Er beachtete sie gar nicht. Er schaltete nur das Radio ein und starrte weiterhin nach vorn auf die Straße.
Schweigend saßen sie nebeneinander, während er durch den Cuilfail-Tunnel und an Lewes vorbeifuhr. Nur vereinzelt kamen ihnen andere Fahrzeuge entgegen.
Fran Lovey blickte in die Nacht hinaus, auf die vorüberhuschenden Büsche und Bäume, auf die sich schier endlos dahinschlängelnde Landstraße. Die grünen und roten Reflektoren, die in den Asphalt der Fahrbahn eingelassen waren, sahen wie Leuchtspurgeschosse aus.
Nach gut einer Dreiviertelstunde hielt er in einem Waldstück an. Sie befanden sich irgendwo in der Nähe von Crowborough, da war Fran sich sicher, obwohl sie die kleinen Ortschaften nicht kannte, deren Namen sie auf den Schildern gelesen hatte.
Erst jetzt bemerkte sie, dass sie auf einem kleinen Kiesparkplatz standen. Vor ihnen erhob sich eine Baumgruppe; rechter Hand lag eine weite, nahezu baumlose Talsenke. Sie mussten irgendwo im Ashdown Forest sein. Aber warum war er mit ihr hierhergefahren? Was wollte er von ihr?
Scheiße, er will dich vergewaltigen, Franny, weil du nicht mitgespielt hast, dachte sie in einem Anflug von Panik und berührte mit den Fingerspitzen das kleine silberne Kreuz, das Phillip ihr gestern geschenkt hatte und das sie an einem Lederband um den Hals trug. Und dann bringt er dich um. Du hättest nie in seinen Wagen steigen dürfen!