Mord im Krimihotel
Ingrid Schmitz

KBV, Hillesheim

260 Seiten

ISBN 978-3-9544-1385-0
1. Auflage

10,95 € [D], 11,30 € [A]
Ein Zimmer mit Leiche, bitte

Krimiautorin Lea Schein reist mit einer ordentlichen Portion Lampenfieber in das beschauliche Städtchen Hillesheim mitten in der Eifel. Dort blüht angeblich das Verbrechen. Selbstverständlich nur auf dem Papier. Inmitten der morbiden Atmosphäre eines Krimihotels soll sie mit ihren Lesungen den Wochenendgästen zu einem angenehmen Schauder verhelfen.
Aber nicht alle Anwesenden hat die spannende Kriminalliteratur hierhergelockt, wie Lea schon bald feststellen muss. Einige von ihnen haben ausgesprochen perfide Absichten. Ein beängstigender Stalker, ein undurchsichtiger Tätowierer und eine junge Dame, die ihren Bruder aus dem Gefängnis befreien will, bringen die Gruppe gehörig durcheinander.
Zum Entsetzen aller liegt plötzlich eine Tote auf dem Hotelparkplatz. Es handelt sich keineswegs um eine makabre Inszenierung, denn die Leiche ist echt! Lea Schein ermittelt – und diesmal nicht auf dem Papier.
Ingrid Schmitz

© (c) Ingrid Schmitz

Ingrid Schmitz

geboren 1955 in Düsseldorf, arbeitete dort als Speditionskauffrau bei einer kanadischen Reederei und später im sowjetischen Außenhandel. Seit 2000 ist sie hauptberuflich Schriftstellerin. Bisher hat sie an die 60 Krimikurzgeschichten veröffentlicht und 16 Kriminal-Anthologien herausgegeben. Im Jahr 2006 begann sie mit dem Kriminalromanschreiben und erfand die Serienfigur Mia Magaloff.

1. Fall (2006) Sündenfälle, Gmeiner Verlag - Thema: Kirche
2. Fall (2007) Mordsdeal, Gmeiner Verlag - Thema: Tablettenhandel
3. Fall (2009) 2 Leben - 1 Tod, Droste Verlag - Thema: Virtuelle Welt
4. Fall (2014) Liebeskiller, Leporello Verlag - Thema: Lovescammer
5. Fall (2016) Spiekerooger Utkieker, Leda Verlag - Thema: Inselmorde
6. Fall (2020) Mordsreise, edition oberkassel - Thema: Verkaufsveranstaltung
7. Fall (2022) Mördermuschel, edition oberkassel - Thema Rache

Außer der Reihe erschien im September 2017 der Roman "Mord im Krimihotel" (KBV) 

2014 schrieb sie die Biographie "Currywurst und Dolce Vita" des Auswandererpärchens Anke und Dirk Leithäuser (bekannt durch VOX Goodbye Deutschland).

2021 wurde ihr erster Jerry Cotton-Heftroman im Bastei Lübbe Verlag veröffentlicht. Folge 3339 Mit der Liebe kam der Tod. Es werden weitere Heftromane folgen.

2022 wird in "Einmal kurz die Welt retten" Hrsg. Jennifer Wind, Gmeiner Verlag, ihr erster Science-Fiction Kurzkrimi erscheinen.  

Ingrid Schmitz ist Mitglied bei: „Mörderische Schwestern“.
Auf Facebook, Twitter und Google+ sendet sie jeden Morgen "Mörderisch liebe Grüße".

Mord im Krimihotel ist die Empfehlung der Woche der SYNDIKATs-Redaktion vom 11. Februar 2018.

Kritikerstimmen

Den neuen Roman Mord im Krimihotel von Autorin Ingrid Schmitz (62) zeichnen Spannung und sehr viel Liebe zum Detail aus. Kein Wunder: Die Krefelderin wird in dem alten Haus mit seinem morbiden Charme tatsächlich regelmäßig für Event-Lesungen gebucht.
Katja Derstroff, Chefreporterin BILD NRW, erschienen am 11.09.2017 in BILD Düsseldorf und Umgebung, NRW und BILD Köln

 

In 42 Kapiteln erzählt die Autorin hier eine facettenreiche Geschichte mit viel Lokalkolorit.
Westdeutsche Zeitung, erschienen am 13.10.2017, chs

Drei Fragen an Ingrid Schmitz

Wann begann Ihre kriminelle Laufbahn?
2000 begann ich mit dem hauptberuflichen Schreiben, nachdem ich etwas Ordentliches gelernt und mich in meinem Beruf der Speditionskauffrau bei einer kanadischen Reederei und im sowjetischen Außenhandel arbeitsmäßig ausgetobt hatte. Meine spätere steile Karriere als Mutter und Hausfrau hing ich in dieser Jahrhundertwende an den Nagel, um mich dem Ungewissen hinzugeben und mich völlig meinen mörderischen Gedanken zu widmen, die sich im Laufe des Berufslebens angestaut hatten.   

Wie viele Verbrechen gehen auf Ihr Konto?
13.998 ... Mehr Männer als Frauen übrigens, was mir jetzt, während ich es schreibe, doch zu denken gibt. Es können aber auch nur 398 gewesen sein. Ich habe sie nicht gezählt, weiß eben nur, dass es mehr Männer waren. Seltsam, dass das bei mir hängen geblieben ist. Möchte mir jetzt nicht mehr die Mühe machen, sie nachzuzählen, in meinen 60 Anthologien, 6 Romanen und 16 Herausgaben. Davon werden sie nicht mehr lebendig. Leider. Das heißt, bei manchen ist es ganz gut so.

Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?
Nichts. Ich musste es tun.

Leseprobe

Lea packte emsig ihre fünf Sachen zusammen: Laptop, Notizbuch, USB-Stick, Buch und Koffer mit Klamotten.
High Noon. Sie war bereit.
Nach einer beschaulichen Fahrt über Berg und Tal und durch Eifeldörfer fuhr Lea den abschüssigen Weg entlang, direkt auf Das Krimihotel zu. Ein imposantes altes Eckgebäude mit spitzen Giebeln und kunstvoll verlegtem rötlichen Stein im unteren Bereich. Die Eingangstür aus massivem Holz mit Glaseinsatz war mit auffallend schöner Kunstschmiedearbeit verziert. Weiter oben sah Lea gelbe Backsteine, in denen die schmalen Erkerfenster besonders gut zur Geltung kamen. Alles in allem eine filmreife Krimikulisse. Alfred Hitchcock hätte seine wahre Freude daran gehabt.
Lea bog nach rechts ab und wieder scharf links auf den hoteleigenen Parkplatz. Bäume beschatteten die großzügig angelegten Parkbuchten. Gut so, bei der Septembersonne. Etwas weniger Hitze hätte es auch getan. Aber sie wollte nicht undankbar sein.
Freudig raffte sie die Taschen zusammen, warf einen Blick in die Laptoptasche, weil sie nicht mehr wusste, wohin sie das ausgedruckte Romanmanuskript gesteckt hatte. Hierhin schon mal nicht, und dann fiel es ihr während eines aufkommenden Schwindelanfalls wieder ein: Es lag zu Hause! Da es erst später im Netz stehen würde und sie noch kein Exemplar bekommen hatte, musste Plan B her. Zur Not musste sie den Schluss der beiden neuen Kurzgeschichten während des Lesens dazu erfinden. Sie könnte ein Ratespiel daraus machen. Besser nicht. Auch dann würde sie das Ende schuldig bleiben und gezwungen sein, Rede und Antwort zu stehen.
Der kürzeste Weg vom Parkplatz ins Hotel führte zum Hintereingang. Lea rollte den Koffer durch den Flur, vorbei an der Wand mit sechs Schwarz-Weiß-Fotos bekannter Verbrecher aus vergangenen Zeiten. Darüber befand sich eine riesige Leinwand mit vielen auf Postkartengröße verkleinerten Plakaten alter James-Bond-Filme. Lea blieb kurz stehen und erinnerte sich an einige Kinobesuche. Es machte ‚Pling‘, während sich die Aufzugtür links neben ihr öffnete. Ein tätowierter Riese setzte sich in Bewegung. Er sah ihre schreckgeweiteten Augen, hob die dürren Arme in die Luft und bewegte sich wie ein Zombie auf sie zu.
Lea schrie kurz auf.
Es war nicht immer lustig, wenn Menschen meinten, Humor zu haben.
Eine Frau mit Kurzhaarfrisur und rotem Poloshirt mit langer Schürze über der Hose kam aufgeregt um die Ecke gelaufen und fragte, was passiert sei. Nach der Entwarnung war sie sichtlich erleichtert und entschuldigte sich damit, dass man es in einem Krimihotel ja nie wisse … Sie stockte. „Sie sind die Autorin, richtig?“
Lea lächelte zustimmend.
„Wunderbar! Ich bin Romy vom Service-Team. Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt im Krimihotel. Wenn Sie Fragen haben, fragen Sie einfach.“
Lea sah dorthin, wo eben noch der Zombie gestanden hatte, doch der war wohl auf der Suche nach seinem nächsten Blutopfer.
Ihren Zimmerschlüssel bekommen Sie drüben im Hotel Augustiner Kloster, vor dem Haupteingang rechts, circa fünfzig Meter von hier entfernt. Dort können Sie sich anmelden und erfahren alles Weitere. Ich erwarte Sie dann heute Abend zum Blutrausch im Clubraum.“
Blutrausch – Zombie. Ja, sicher. Lea bedankte sich für die freundliche Begrüßung und machte sich auf den Weg.
Romy rief ihr hinterher: „Lassen Sie den Koffer ruhig hier stehen. Hier kommt nichts weg.“