Die Maske der Gewalt
Jennifer B. Wind

EditionM

Taschenbuch, 425 Seiten, auch als Ebook erhältlich

EAN 9782919804139
1. Auflage

7,99 € [D]

„Die Maske der Gewalt hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die rasante Handlung, der packende Fall und vor allem die persönliche Geschichte des undurchsichtigen, aber charismatischen Ermittlers haben mich mehr als nur eine Nacht wachgehalten.“

 (Veit Etzold, Spiegel Bestseller Autor)

Narben auf Körper und Seele zeichnen ihn – der Auftakt zu der spannenden Thriller-Reihe um den Wiener Ermittler Richard Schwarz.

Das Gesicht hinter der Maske ist oft schauriger als die Maske selbst.

LKA-Ermittler Richard Schwarz weiß genau, wie es ist, einem skrupellosen Mörder ausgeliefert zu sein. Seit dem Tag, an dem seine Mutter durch die Hand eines Freiers starb und er selbst schwer verletzt wurde, versucht er, seine eigene Verwundbarkeit hinter einer Maske zu verbergen. Als in Wien kurz nacheinander die Leichen zweier Frauen gefunden werden, setzt Richard alles daran, den Täter zu finden: Seine einzige Spur ist das merkwürdige Muster der Stichverletzungen auf ihren Körpern. Bis die Gerichtspsychiaterin Theres Lend sich an ihn wendet: Sie glaubt, den Mörder zu kennen.

Als Richards Schwester Sarah in München aus ihrem eigenen Zirkus entführt wird, spitzt sich die Lage zu. Für Richie zählt jede Sekunde. Er muss Sarah retten, einen Mörder überführen – und seine eigenen Dämonen besiegen.

Jennifer B. Wind

© Jennifer B. Wind

Jennifer B. Wind

Jennifer B. Wind, in Leoben geboren, im Murtal und in Wien aufgewachsen,
lebt mit ihrer Familie südlich von Wien. Die ehemalige Flugbegleiterin mit
Klavier-, Gesangs- und Schauspielausbildung schreibt für alle Altersklassen,
Romane, Drehbücher, Songtexte, Gedichte, Theaterstücke, Kolumnen und
Kurzgeschichten, die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. Gleich
ihr Debüt, der Thriller „Als Gott schlief“, wurde zum Bestseller, der
Nachfolger „Als der Teufel erwachte“ ein Achtungserfolg, der von Kritikern
unter anderem als „Fanal für die Menschlichkeit“ gefeiert wurde. „Die Maske
der Gewalt“, der Auftakt einer neuen Thriller-Serie war wochenlang auf der
Bild Bestseller Liste, Band 2 “Die Maske der Schuld” wurde für den Fine
Crime Award 2020 nominiert. sie ist auch als Ghostwriter, Rezensentin und
Sprecherin tätig und unterstützt seit vielen Jahren die Jury des zeilen.lauf
und schreib.art Wettbewerbs. Als Mentorin fördert sie Autor:innen und als
Coachin im Bookerflyclub kümmert sie sich um Nachwuchsautor:innen. Seit
Jahren ist sie aktiv in Sachen Tier- und Umweltschutz unterwegs und setzt
sich gegen Gewalt an Kindern und Frauen ein. In ihrer Freizeit malt,
zeichnet und singt sie und arbeitet ehrenamtlich für diverse Autorenvereine.
Sie ist u.a. Mitglied im Syndikat, bei den mörderischen Schwestern, bei
den österreichischen Krimiautor/innen und bei Writers for Future.

Mehr über die Autorin finden Sie
hier: www.jennifer-b-wind.com

Die Maske der Gewalt ist die Empfehlung der Woche der SYNDIKATs-Redaktion vom 29. Juli 2019.

Rezensionen

“Jennifer B. Wind ist hier ein Meisterwerk gelungen, virtuos inszeniert und rasant voran getrieben.”
Bookreviews.at


“Die wechselnden Perspektiven bauen viel Spannung auf, und auch die Gedankengänge des Mörders sind raffiniert eingearbeitet.”
Recensio Online

 

Drei Fragen an Autorin Jennifer B. Wind

Warum haben Sie sich für ein Leben mit dem Verbrechen entschieden??

Das Dunkle und Abgründige hat mich immer fasziniert. Schon als Kind habe ich lieber Horror- und Gruselgeschichten gelesen als lustige Schul-, Pferde- oder Internatsromane, die bei meinen Freundinnen in waren. Da war es zum Krimi nicht mehr weit. Und ich habe sogar einen Mann geheiratet, der das Verbrechen bekämpft. Das schafft einen guten Gegenpol, denke ich, aber auf jeden Fall viele interessante Diskussionen, und es ist zudem sehr praktisch für eine Krimischreiberin.?

??Was ist Ihre Lieblingstatwaffe??

Außergewöhnliche Waffen, keine alltäglichen, sondern gebastelte oder interessante antike und mittelalterliche Waffen und Folterinstrumente. Manchmal tut es aber auch das gute alte Küchenmesser oder etwas Feines aus dem Garten.??

Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?

?Natürlich ein grausames Kindheitstrauma, wie bei fast allen Serienmördern. *G* Aber man darf sich freuen, dass ich meine Mordgelüste nur auf Papier auslebe. Das ist sicher der friedlichste Weg. Würden alle Menschen nur zu fiktiven Waffen greifen, wäre die Erde ein besserer Ort.

Leseprobe:

PRÄLUDIUM
DAMALS

Kalt.
Hunger.
Mein Magen grummelt. Im Bauch zieht es.
Laut.
Komische Geräusche.
Ich presse die Hände auf meine Ohren. Der gruselig aussehende Mann mit Zottelbart ist da. Er ist öfter bei Mama. Durch den Vorhang kann ich die Umrisse der Körper sehen. Mama liegt auf dem Rücken. Der Mann kniet zwischen ihren Beinen, grunzt, wippt vor und zurück. Die Schatten hinter dem Vorhang bewegen sich immer schneller. Mama flüstert etwas, das ich nicht verstehe. Worte, die sie oft verwendet, auch bei den anderen Männern. Der Zottelbart grunzt lauter, nennt Mama eine Schlampe und dreht sie auf den Bauch.
Nicht mehr zusehen.
Nichts mehr hören.
Musik.
Ich singe das einzige Lied, das ich kenne.
Hänschen klein, geht allein …
Ich suche Hänschen. Mein einziger Lego-Mann ist unters Sofa gerutscht, hängt zwischen Spinnweben, ich schaffe es nicht, ihn zu befreien.
… in die weite Welt hinein …
Im Topf auf dem Herd brodelt es. Eine leere Verpackung liegt daneben. Die kenne ich. Spaghetti. Essen wir jeden zweiten Tag. An den anderen Tagen gibt es gekochte Kartoffeln mit Buttermilch. Ich lecke mir die Lippen. Stecke einen Finger in die rote Soße, die verlockend in einem kleinen Topf neben dem Herd duftet.
Tomaten.
Salzig.
Noch kalt. Mama hat sie vor drei Tagen gekocht und heute aus dem Kühlschrank genommen.
Gierig lecke ich sie trotzdem vom Finger. Tauche erneut ein. Lecker. Aber macht nicht satt.
Der Mann ist schuld, dass ich jetzt Hunger habe und die Soße noch kalt ist. Vorhin ist er einfach hereingelaufen und hat Mama auf das Bett geworfen.
Hunger.
Nudeln.
Jetzt.
… Stock und Hut, steh’n ihm gut, ist gar wohlgemut …
Ich blinzle zum Vorhang. Mama und der Mann wippen. Sie werden es gar nicht bemerken, ich will nur ein paar Nudeln essen. Wie von selbst greifen meine Hände nach dem Topf, ziehen ihn. Viel zu hoch, um hineinzusehen. Muss ihn kippen. Nein. Ich kann den Topf nicht halten. Zu schnell. Dann platscht es.
Heiß!
Feuer!
Schmerz!
Mein Gesicht glüht, das Wasser rinnt über mein T-Shirt, in meine Hose, in die Hausschuhe hinein. Es brennt. Ich zerre am nassen Stoff, schlage um mich, kreische und bin mir gleichzeitig nicht sicher, ob man mich hören kann. Werfe mich auf den Boden. Der Topf liegt inmitten der Nudeln auf den Fliesen und starrt mich an. Mein Schrei klingt wie in einem dieser Filme, die meine Mama manchmal sieht.
Jede Bewegung tut weh. Ich liege starr vor Leid und Furcht. Wimmere am Boden. Mutter reißt den Vorhang beiseite, erkennt die Lage, sieht die Angst in meinen Augen. Den Schmerz. Oh Gott, was für eine Folter!
Sie windet sich unter dem Mann, brüllt ihn an, sie will zu mir. Schreit. Lass mich zu meinem Sohn! Ich muss ins Krankenhaus mit ihm. Siehst du nicht, dass er sich verbrüht hat?
Er hält sie fest, ohrfeigt sie. Schlampe! Ich bin noch nicht fertig! Ich hab für eine Stunde bezahlt! Der Bengel ist selbst schuld.
Mama weint und hebt die Hände. Bitte nicht, du bekommst das Geld zurück!
… aber Mutter weinte sehr, hat ja nun kein Hänschen mehr …
Der Zottelbart schüttelt den Kopf und herrscht sie an. Bevor ich nicht fertig bin, wirst du hierbleiben!
Tränen laufen über ihre Wangen....

 

 

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