Wir stellen euch, nach und nach, die Nominierten der GLAUSER-Preise vor.

 Turhan Su copyright regina recht beschnittenSu Turhan (Foto © Regina Recht) 

Rot wie Blut

In: Myrrhe, Mord und Marzipan. (Droemer-Knaur)

Ein Polizist versieht als Schülerlotse am Münchner Nockherberg seinen Dienst. Er, der selbst durch einen Unfall ein Bein verloren hat, kümmert sich um die ihm anvertrauten Kinder, gerne lassen sie ihn an ihrem Alltag teilhaben. Eines Morgens ist er einen Moment unaufmerksam: Eine Blutlache bildet sich dort auf dem Asphalt, wo er hätte aufpassen sollen. Er zieht die Warnweste aus und fasst einen einsamen Entschluss.

Su Turhan hat eine die Grenze des Genres Kriminalliteratur ausreizende Weihnachtsgeschichte über Schicksalsschläge und den Umgang mit ihnen geschrieben, sensibel behandelt er die Themen Trauer, Mord und Selbstmord. Obwohl wir nicht einmal seinen Vornamen kennen, sind wir als Lesende ganz nah dran an dem empathischen Protagonisten, leiden und hoffen mit ihm. „Rot wie Blut“ benötigt keinen Antagonisten, um Spannung zu erzeugen. Sie überzeugt mit lebensechten Dialogen, Warmherzigkeit – und einer überraschenden Auflösung, die uns zufrieden auf das Gelesene zurückschauen lässt.