Wir stellen euch, nach und nach, die Nominierten der GLAUSER-Preise vor.
Isabella Archan (Foto © C. Assaf)
Fröndenberger Fäden.
In: Verbrechen nebenan. Mord am Hellweg XI. (Grafit)
„Sie versuchte, die Gedanken einzufädeln. Doch jeder Faden, den sie sich imaginierte, rutschte am Nadelöhr der Gegenwart vorbei.“ Mit diesen Worten beginnt eine Geschichte, die von einer alten Frau, einem Taxifahrer und einer Stadt erzählt.
Einer Frau, die einen Plan hat, sorgfältig notiert auf einem Zettel.
Einem Taxifahrer, der ein dunkles Geheimnis hat, oder vielleicht auch nicht, und einer Stadt mit Orten der Erinnerung. Getrieben von dem Wunsch, nicht zu vergessen, irrt die alte Frau durch diese Stadt. Es ist ein Abschied in Raten. Doch da ist noch die eine Aufgabe, die sie zu erfüllen hat. Auge um Auge. Zahn um Zahn. Leben um Leben.
Isabella Archan erzählt eine klassische Rachegeschichte, doch mit ihrer Erzählsprache, die ganz auf die Erlebniswelt der Protagonistin fokussiert, und Bildern, die so beiläufig wie Margeritenstiche entstehen, gelingt es ihr, den Leser in die fragmentierte Wirklichkeit der alten Frau hineinzuziehen, die nur noch eins will: Rache! Und dann loslassen!
(Die Aussschreibung für das Jahr 2026 finden Sie hier)