Tod einer Wahrsagerin
Toby Martins
Buchfink Verlag
Nachdem ihn seine Geliebte vor einem Jahr verlassen hat, befindet Dystwater sich in einer Mid-Life-Crisis. Als er herausfindet, daß seine Frau Patricia tablettensüchtig ist, stürzt er sich vehement in die Untersuchung, um sich abzulenken. Im Haus der Wahrsagerin lernt er deren Tochter kennen, die das "Geschäft" der Mutter weiterführt. Dazu bekommt er Hinweise auf einen "Großmeister", dem die Tochter wie einst die Mutter hörig sind. Bei einer Durchsuchung des Hauses der Erbtante wird Dystwater von einem Unbekannten niedergeschlagen. Auf Einladung der jungen Wahrsagerin nimmt er an einer spiritistischen Sitzung teil. Eine Teilnehmerin vertraut Dystwater vor ihrem gewaltsamen Tod noch unter dem Siegel der Verschwiegenheit an, daß schon die Mutter und jetzt auch die Tochter in dubiose Geschäfte verwickelt seien.
Gleichzeitig lernt Dystwater bei der Séance die Tochter eines Industriellen kennen, der - wie ihm ein bekannter Journalist erzählt - nicht nur kürzlich ermordet wurde, sondern auch im Waffengeschäft mitgemischt hatte. Als sich Dyswater Mitschnitte der "Beratungen" der toten Wahrsagerin besorgen kann, erfährt er, daß diese mit Aufzeichnungen ihrer Sitzungen reiche Kunden erpreßt hatte. Dystwater kann den "Großmeister" finden und ihn der Mitschuld an den Erpressungen überführen. In seiner Geldgier hatte jener "Großmeister" auch selbst nach dem Schatz gesucht und dabei Dyswater in dem Haus der Erbtante niedergeschlagen.
Bei seinen Nachforschungen im Haus des Industriellen erliegt Dystwater den Reizen der Tochter, die ihn allerdings nur benützt, um den Stand der Ermittlungen mitverfolgen zu können. Erst am Schluß erfährt er, daß er von der Frau ausgenützt wurde, da sie ihren Vater ermorden ließ. Sie selbst kann sich mit dem ererbten Geld absetzen. Am Ende kann Dystwater auch den Mörder der Wahrsagerin finden. Es war die Tochter der Wahrsagerin, die als Kind von ihrer Mutter mißhandelt wurde. Der "Schatz" der Großtante allerdings entpuppt sich als Scherz der Verstorbenen und die ihm in Aussicht gestellten Masken verbrennen. Als die Frau von Dystwater nach Tablettenmißbrauch ins Koma fällt, steht er vor einem persönlichen Scherbenhaufen.
© T. Martins
Toby Martins
1953 geboren, studierte in Tübingen, Göttingen, Freiburg und Austin, Texas. Seit 1983 arbeitet er als freier Autor und hat sich durch zahlreiche Fach-Publikationen zu Comics, Spielfilm und bemannter Raumfahrt einen Namen gemacht. Er schrieb Filmdrehbücher und drehte selbst eine Reihe Kurzfilme (z.B. „Der Pastor“, 1987), die auf diversen Festivals Aufsehen erregten.Unter dem Pseudonym Brian Abercrombie veröffentlichte er Anfang der neunziger Jahre im Neuen Malik Verlag eine Thriller-Trilogie. Der erste Band "HOFFMANN" erschien 1991 auch in russischer Übersetzung beim Quadrat-Verlag in Moskau. Ende der neunziger Jahre zog Martins nach Bremen und begann mit einer Kriminalromanreihe um den Psychologen und Hobby-Detektiv Amos Dystwater. Er ist Mitglied des Bremer Krimistammtisches.