Die Welt im Viertel
Cord Buch

Edition Oberkassel

Taschenbuch

ISBN 978-3-9581-3136-1
Auflage

12,– € [D], 12,40 € [A]
Sommer 2017, Hamburg im Ausnahmezustand: Neben dem Viertel treffen sich die mächtigsten Staatschefs auf dem G20-Gipfel. Viel Arbeit für die Journalistin Nele. Und es gibt Tote: Während einer polizeilichen Maßnahme stirbt ein Freund von Neles Sohn, und an einem Tag vor dem Gipfel wird eine Polizistin erschossen. Hauptkommissar Jensen wird vom ermittelnden Staatsschutz hinzugezogen. Jensen entdeckt Merkwürdigkeiten im Leben der Ermordeten, andererseits weisen Spuren in den Umkreis von Neles Redaktion. Jensen traut den vermeintlichen Fakten nicht. Zeitgleich mit ihm stößt Nele auf den Polizistenmörder. Doch so ohne weiteres lässt dieser sich nicht festnehmen.
Cord Buch

Cord Buch

Cord Buch wurde 1954 in Hamburg-Altona geboren. Der Berufsausbildung zum Industriekaufmann schloss sich ein Studium zum Dipl.-Wirtschaftsingenieur an. Beruflich führte ihn sein Weg über Tätigkeiten in sozialen Projekten und Lehrtätigkeiten in der Erwachsenenbildung hin zum Projekt- und Qualitätsmanagement. Als Kind verschenkte er selbstgemachte Bücher aus Oktavheften. 2001 begann er mit regelmäßigen Veröffentlichungen von Lyrik und Prosa und trat auf Lesungen auf.

Mit "Mord im Viertel" ist sein erster Kriminalroman. 2014  rschienen. Dem folgte in demselben Verlag 2017 "Flucht ins Viertel". Für 2018 ist ein weiterer Krimi aus dem Hamburger Schanzenviertel angekündigt.

 

Die Welt im Viertel ist die Empfehlung der Woche der SYNDIKATs-Redaktion vom 16. Juli 2018

Fragen an Cord Buch

Warum haben Sie sich für ein Leben mit dem Verbrechen entschieden?
Es gibt kein Leben ohne Verbrechen. Das Verbrechen ist um uns herum. Wir müssen nur genau hinschauen, um es zu entdecken. Die Täter sprechen oft von Notwehr, robusten Antworten, Weltwirtschaft und weiß was ich denn noch. Große Verbrechen am Beispiel überschaubarer Orte und wiederkehrender Protagonisten spannend aufzuzeigen, dass versuche ich in meinen Krimis.
Wie viele Verbrechen gehen auf Ihr Konto?
"Die Welt im Viertel" ist mein dritter Krimi aus dem Hamburger Schanzenviertel. Die Anzahl meiner Verbrechen liegt höher und zum Teil in meiner Schreibtischschublade. Nach und nach wird die Öffentlichkeit von ihnen erfahren. In einem neuen Buch?
Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen?
Ich muss und will mich nicht verteidigen, denn ich habe den G20-Gipfel in Hamburg miterlebt. Viele Menschen, die das ebenfalls wohl oder übel mussten, finden sich und ihre Erlebnisse nicht wieder in den Berichten der überregionalen Presse. Vielleicht finden sie sich ja ein wenig wieder in diesem Krimi. Aber auch er ist nur eine Erzählung von vielen über die Gipfeltage.

Leseprobe:

»Lieber tanz ich als G20!« Petra springt auf und bewegt sich zu dem Takt der herüberschallenden Musik.
»Rocken wir den Gipfel platt!«, feuern Cairo und Isa sie an.
»Letztes Jahr im November wollte ich glatt meine Monatskarte kündigen. Erinnert ihr euch an die Ankündigung, dass seit dem Frühjahr keine Haftbefehle wegen Schwarzfahrens oder nicht gezahlter Schulden mehr vollstreckt werden sollten, damit die Gefängnisplätze freigehalten werden für die Gipfeltage? Ich bin gespannt, was die vorhaben«, traut Hakim, der Älteste von ihnen, dem Frieden nicht.
»Schwarzfahren kann teuer werden«, gibt Cairo, der nur halb zugehört hat, zu bedenken. Ob er dieses Wissen von den Plakaten der Hamburger Verkehrsbetriebe erworben oder diese Erfahrung selbst gemacht hat, verrät er nicht.
»Einfach nicht erwischen lassen.«
Isa scheint sich auszukennen.
»Noch bedenklicher finde ich«, erinnert sich Hakim an nicht verdaute Pressemeldungen, »dass die Krankenhäuser seit Tagen keine Operationen mehr durchgeführt haben, damit in den nächsten Tagen ausreichend Betten frei sind. Auch das Personal wurde aufgestockt.«
»Man kann echt Angst bekommen«, kommentiert Sven.
Isa und Petra in ihrer Festivallaune sowie Cairo, Hakim, Pawel und Sven in ihrer Diskussion bemerken erst spät die Unruhe, die sich vor ihnen ausbreitet. Wasserwerfer sind aufgefahren, schicken blaugrauen Rauch aus ihren Auspuffrohren in den Himmel. Zwischen ihnen steht ein Lautsprecherwagen der Polizei, die Scheinwerfer auf seinem Lichtmast sind trotz der vom
Himmel strahlenden Sonne eingeschaltet. Behelmte Einheiten der Bundespolizei lösen ihre Hamburger Kollegen ab und formieren sich vor der Blockade.
»Scheiße, es geht los.«