Der deutsche Tycoon
Christof Weigold

Kampa Verlag

Broschur

ISBN 978-3-3111-2114-5
September 2025

26,– € [D], SFr. 35,– [CH], 26,80 € [A]

Privatdetektiv Hardy Engel würde für seine Freunde alles tun. Als einer von ihnen stirbt, verbeißt er sich in einen Mordfall, der bald schon legendär wird.

Als Hardy Engel 1920 nach Amerika einwanderte, bekam er dabei entscheidende Hilfe von seinem Landsmann Paul Levy, den er danach aus den Augen verlor. 1932 trifft Engel, inzwischen Privatdetektiv, ihn wieder. Levy ist unter dem Namen Paul Bern zu einem mächtigen Filmproduzenten von Metro-Goldwyn-Mayer geworden – und Ehemann von Hollywood-Superstar Jean Harlow. Mitten in der Weltwirtschaftskrise scheint es, als sei das Wiedersehen ein Glücksfall für den arbeitslosen Detektiv, der von Paul einen lukrativen Auftrag bekommt. Und auch für seinen Freund, den Barbesitzer Buck, der massive Schulden bei der Mafia hat. Doch dann liegt Paul ermordet in seiner Villa, und Hardy wird in einen Fall hineingezogen, der ihn fordert wie noch keiner zuvor und der alte Freundschaften infrage stellt …

Christof Weigold

© 2018 Gerald von Foris

Christof Weigold

 

Christof Weigold wurde 1966 in Mannheim geboren. Sein Theaterstück „Links der Isar“, mit 19 geschrieben, wurde 1988 im Rahmen des „Münchner Autorentheater-Wettbewerbs“ in der Black Box des Gasteig uraufgeführt (Jury u.a.: Tankred Dorst, Hans-Joachim Ruckhäberle). Von 1990 an veröffentlichte er zahlreiche Satiren für „Die letzte Seite am Wochenende“ der „Süddeutschen Zeitung“. Er arbeitete in Filmproduktionen und wandte sich der Arbeit als Drehbuchautor zu. 1996 ging er nach Köln, wo er bis 1999 als fester Autor an rund 600 Sendungen der „Harald Schmidt-Show“ mitwirkte und dafür auch häufig als Darsteller vor der Kamera stand. Seit 2000 arbeitet er als freier Drehbuchautor für Film und Fernsehen und zog wieder nach München.

Weigold schrieb die Bücher für Fernsehfilme („Meine Hochzeit ohne mich“, „Ich bin ein Berliner“) sowie diverse Drehbücher für Kinoprojekte, meistens Komödien.

Nach jahrelanger Vorarbeit realisierte Weigold ab 2015 sein erstes Romanprojekt „Der Mann, der nicht mitspielt“, einen historischen Krimi um den deutschen Privatdetektiv Hardy Engel im Hollywood der Zwanziger Jahre, konzipiert als Auftakt einer Reihe, im Stil des „Krimi noir“.

Engel, ein gescheiterter Schauspieler, gerät in authentische Skandale und Mordfälle der Stummfilmzeit, gleichzeitig zeichnet die Reihe ein Sittenbild des damaligen Hollywoods, das sich gerade erst von einem staubigen Dorf zur Filmmetropole wandelt. Das erste Buch behandelt den Skandal um Starkomiker Fatty Arbuckle – angeblich verantwortlich für den Tod eines Starlets auf einer wilden Party - , der Hollywood 1921 an den Abgrund brachte und zu einem grundlegenden Wandel zwang. 

„Der Mann, der nicht mitspielt“ wurde im Februar 2018 im Verlag Kiepenheuer & Witsch veröffentlicht. Er gewann den Preis des Mordsharz-Festivals für das beste deutschsprachige Krimidebüt und war in derselben Kategorie für den Friedrich-Glauser-Preis 2019 nominiert. Im Frühjahr 2019 folgte bei KiWi der zweite Band der Reihe, "Der blutrote Teppich", in dem es Detektiv Hardy Engel im Hollywood des Jahres 1922 mit dem mysteriösen Mordfall des Regisseurs William Desmond Taylor zu tun bekommt. Im August 2020 erschien der dritte KiWi-Band "Die letzte Geliebte", in dem es um Hollywood-Zensor Will Hays, den Ku-Klux-Klan und Verbindungen in die hohe Politik geht.

Die Hollywood-Reihe wurde im Herbst 2023 mit Band 4 "Der böse Vater" im Kampa-Verlag fortgesetzt. Hauptrollen in dem Hardy-Engel-Krimi haben die deutschen Universal-Chefs Carl Laemmle senior und junior sowie Tycoon William Randolph Hearst. Band 5 folgt dort 2025. Am 17. September 2024 erscheint bei Kampa "Das brennende Gewissen", Auftakt einer weiteren Krimi-Reihe, die heute rund um den Fallanalytiker Felix Petry in München spielt. Ermittlungen des in einer Kommune aufgewachsenen Schwabingers betreffen die Hintergründe des authentischen, unaufgeklärten Brandanschlags vom 13. Februar 1970 auf das Wohnheim der Israelitischen Gemeinde in der Reichenbachstraße mit sieben Toten.

Christof Weigold hat auch Krimi-Kurzgeschichten veröffentlicht - im September 2021 für den Band "Jubiläumsmorde" des Festivals Mord am Hellweg "Die Toten und die Roten von Unna", ein historischer Fall mit Hardy Engel im Deutschland des Jahres 1920 rund um die "Rote Ruhrarmee", im März 2022 für "Schaurige Orte in Südtirol" die Geschichte "Der Fluch des Laurin" und im Mai 2024 "Endspiel", ein Fussballkrimi um das Schalker Meisterschaftsfinale von 1941 und drei Schalker Juden, die die Radioübertragung zur Flucht nutzen wollen.

Christof Weigold spielte zudem als Schauspieler in einer Nebenrolle in Alexander Adolphs BR-Film „Der große Rudolph“ mit Thomas Schmauser, Hannelore Elsner u. v. a. über den Modezar Moshammer im München des Jahres 1983, der 2018 auf dem Filmfest München Premiere hatte.

Er lebt in München-Schwabing.

Fragen der SYNDIKATS-Redaktion an Christof Weigold

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Rezension

»Den historischen Rahmen hat Christof Weigold bestens recherchiert und webt ihn elegant in die Fälle ein.«
 David Steinitz / Süddeutsche Zeitung

Leseprobe

So bin ich nach Amerika eingewandert – mit einer Lüge und einem Trick, und mit der Hilfe eines Fremden.

Ohne Paul hätte ich das nie geschafft. Der Gedanke an ihn und seinen Optimismus half mir durch die dunkle Zeit, in der ich als Schauspieler keinen Erfolg hatte und mit meinen Ambitionen scheiterte. Später wurde ich dann Privatdetektiv und ermittelte in Hollywood.

Dort sollte ich meinen Freund Paul wiedertreffen, viele Jahre später und unter erstaunlichen Umständen. Leider war er kurze Zeit darauf tot, und sein Fall machte gewaltige Schlagzeilen. Die einzige Möglichkeit, ihm zu danken, die mir als letzter Freundschaftsdienst noch blieb, war aufzuklären, wie er gestorben war. Und ich nehme meine Freundschaften sehr ernst.

Oh ja, dies ist eine Geschichte über Freundschaft in Hollywood. Erwarten Sie ein paar Tote.

*

… „Fangen wir doch endlich an“, rief Paul und klatschte begeistert in die Hände. „Mr Mayer, bringen Sie mir meine Braut!“

Louis B. Mayer schritt mit großer Geste und einem breiten Lächeln zu einer Tür. „Sie wartet schon!“, sagte er verheißungsvoll.

In diesem Moment war ich mir sicher, dass Mary Astor hier war und gleich hinter dieser Tür auftauchen würde. 

„Einen Moment“, rief ein älterer, rotwangiger Mann in einem Straßenanzug mit Hahnentrittmuster. Er sprang zu einer Victrola und schaltete sie ein. Eine Schallplatte begann sich zu drehen, und durch den Trichter erklang der Hochzeitsmarsch.

Mayer öffnete schwungvoll die Tür zum Flur, und nun stolzierte die Braut in den Raum, ganz in Weiß, in einem hinreißenden Traum von einem Satinkleid. Ihre platinblonden Locken waren in eine Scheitelwelle gelegt, ihre wasserblauen Augen strahlten, und sie hatte einen unvergesslichen Hüftschwung. Der Fotograf sprang vor und schoss Bilder, für die sie sich unter dem Applaus der Gäste bereitwillig in eine Pose warf, die ihren perfekten Körper selbstbewusst zur Schau stellte.

Es war Jean Harlow. Glamourös und sexy und in diesem Jahr der größte weibliche Filmstar der Welt. Sie war einundzwanzig und machte den Eindruck einer Bombe, die jederzeit hochgehen konnte. Paul ging ihr mit ausgebreiteten Armen entgegen.

Lesungen & Buchvorstellungen

Wann Was Wo
07. Dez. 25
11:00 Uhr
KRIMITAG MÜNCHEN
MATINEE-LESUNG MIT DISKUSSION
"Einstein 28"
81675 München