Der böse Vater
Hollywood 1929: Ein Fall für Hardy Engel
Christof Weigold
Kampa Verlag
Broschur
In die fesselnde Handlung eingewoben sind zahlreiche Ereignisse und Personen aus Hollywoods goldenem Zeitalter: eine heikle Affäre von Charlie Chaplin, das Aufkommen des Tonfilms, Intrigen um die erste Oscar-Verleihung. Und die Dreharbeiten zur ersten Verfilmung von Erich Maria Remarques Im Westen nichts Neues, die Hardy Engel als Kriegsveteran beratend begleitet und die ihn zusammen mit Laemmle wieder in seine deutsche Heimat führt.

© 2018 Gerald von Foris
Christof Weigold
Christof Weigold wurde 1966 in Mannheim geboren. Sein Theaterstück „Links der Isar“, mit 19 geschrieben, wurde 1988 im Rahmen des „Münchner Autorentheater-Wettbewerbs“ in der Black Box des Gasteig uraufgeführt (Jury u.a.: Tankred Dorst, Hans-Joachim Ruckhäberle). Von 1990 an veröffentlichte er zahlreiche Satiren für „Die letzte Seite am Wochenende“ der „Süddeutschen Zeitung“. Er arbeitete in Filmproduktionen und wandte sich der Arbeit als Drehbuchautor zu. 1996 ging er nach Köln, wo er bis 1999 als fester Autor an rund 600 Sendungen der „Harald Schmidt-Show“ mitwirkte und dafür auch häufig als Darsteller vor der Kamera stand. Seit 2000 arbeitet er als freier Drehbuchautor für Film und Fernsehen und zog wieder nach München.
Weigold schrieb die Bücher für Fernsehfilme („Meine Hochzeit ohne mich“, „Ich bin ein Berliner“) sowie diverse Drehbücher für Kinoprojekte, meistens Komödien.
Nach jahrelanger Vorarbeit realisierte Weigold ab 2015 sein erstes Romanprojekt „Der Mann, der nicht mitspielt“, einen historischen Krimi um den deutschen Privatdetektiv Hardy Engel im Hollywood der Zwanziger Jahre, konzipiert als Auftakt einer Reihe, im Stil des „Krimi noir“.
Engel, ein gescheiterter Schauspieler, gerät in authentische Skandale und Mordfälle der Stummfilmzeit, gleichzeitig zeichnet die Reihe ein Sittenbild des damaligen Hollywoods, das sich gerade erst von einem staubigen Dorf zur Filmmetropole wandelt. Das erste Buch behandelt den Skandal um Starkomiker Fatty Arbuckle – angeblich verantwortlich für den Tod eines Starlets auf einer wilden Party - , der Hollywood 1921 an den Abgrund brachte und zu einem grundlegenden Wandel zwang.
„Der Mann, der nicht mitspielt“ wurde im Februar 2018 im Verlag Kiepenheuer & Witsch veröffentlicht. Er gewann den Preis des Mordsharz-Festivals für das beste deutschsprachige Krimidebüt und war in derselben Kategorie für den Friedrich-Glauser-Preis 2019 nominiert. Im Frühjahr 2019 folgte bei KiWi der zweite Band der Reihe, "Der blutrote Teppich", in dem es Detektiv Hardy Engel im Hollywood des Jahres 1922 mit dem mysteriösen Mordfall des Regisseurs William Desmond Taylor zu tun bekommt. Im August 2020 erschien der dritte KiWi-Band "Die letzte Geliebte", in dem es um Hollywood-Zensor Will Hays, den Ku-Klux-Klan und Verbindungen in die hohe Politik geht.
Die Hollywood-Reihe wird im Herbst 2023 mit Band 4 fortgesetzt, der Ende August 23 im Kampa-Verlag, Zürich veröffentlicht wird. Hauptrollen in dem Hardy-Engel-Krimi haben die deutschen Universal-Chefs Carl Laemmle senior und junior sowie Tycoon William Randolph Hearst.
Christof Weigold hat auch Krimi-Kurzgeschichten veröffentlicht - im September 2021 für den Band "Jubiläumsmorde" des Festivals Mord am Hellweg "Die Toten und die Roten von Unna", ein historischer Fall mit Hardy Engel im Deutschland des Jahres 1920 rund um die "Rote Ruhrarmee", und im März 2022 für "Schaurige Orte in Südtirol" die Geschichte "Der Fluch des Laurin".
Christof Weigold spielte zudem als Schauspieler in einer Nebenrolle in Alexander Adolphs BR-Film „Der große Rudolph“ mit Thomas Schmauser, Hannelore Elsner u. v. a. über den Modezar Moshammer im München des Jahres 1983, der 2018 auf dem Filmfest München Premiere hatte.
Er lebt in München-Schwabing.
Rezensionen
„Ein exzellenter deutscher Krimi, originell und lässig, clever und spannend, ironisch und amüsant.“
Norbert Wehrstedt, Leipziger Volkszeitung
„Eine gelungene Melange aus Filmgeschichte und klassischem Krimi.“
Sofia Glasl, Süddeutsche Zeitung über „Der blutrote Teppich“
“Christof Weigold versteht es, seine Leser mit mörderischer Spannung zu unterhalten.“
Wiener Zeitung
Fragen der SYNDIKATS-Redaktion an Christof Weigold
Wo schreibst du am liebsten?
Zuhause am Schreibtisch – alleine schon deshalb, weil ich dabei laut mitspreche!
Welcher ist Dein Lieblingsmoment im aktuellen Krimi?
Da muss ich unter vielen auswählen – die erste Oscar-Verleihung 1929, die große Kostümparty der Hollywoodstars in Hearst Castle, die Kapitel auf dem Casinoschiff, der dramatische Showdown auf dem Set von „Im Westen nichts Neues“ – ich entscheide mich aber für Hardy Engels Reise mit dem Zeppelin nach Deutschland, weil ich gerade unfassbarerweise ein Foto meines Großvaters mit ebendiesem Luftschiff gefunden habe!
Welcher ist dein Lieblingskrimi?
Der lange Abschied,Raymond Chandler – Fünf Winter, James Kestrel.
Dein Lieblingskollege/Lieblingskollegin?
Zu viele, um sie alle aufzuzählen, aber alle sind im SYNDIKAT!
Warum bist du im SYNDIKAT?
Wegen der Lieblingskolleginnen und –kollegen, der Solidarität und dem unglaublichen Spaß, den es macht, sich auszutauschen.
Dein Lieblingswort?
Habseligkeiten. Liebäugeln... Und viele mehr, ich fülle ja sechshundert Seiten damit!
Dein Sehnsuchtsort?
Musso & Frank’s, das älteste Restaurant Hollywoods (seit 1919), mit grandiosen Martinis und Old-School-Essen. Es kommt in jedem meiner Bände vor!
Dein Lieblingsmord?
Einer mit unvorhersehbar überraschender Auflösung.
Das SYNDIKATS-Gewinnspiel
Wie heißt die illegale Bar, die Hardy Engels bestem Freund Buck Carpenter gehört?
Zu gewinnen gibt es eine mit persönlicher Widmung signierte Ausgabe von „Der böse Vater“.
Antworten bis zum 1.11.2023 per E-Mail an: info(at)christofweigold.com
Leseprobe
Aus dem Prolog von „Der böse Vater“:„Die Angelegenheit betraf einen weiteren Todesfall, von dem ich in einem Zeitungsausschnitt auf der Gefängnislatrine gelesen hatte. Da wusste ich aber noch nicht, dass sich zahlreiche Gerüchte darum rankten. Und dass es zwei widersprüchliche Schlagzeilen dazu gegeben hatte, in konkurrierenden Zeitungen: Die eine, die ich gelesen hatte, besagte, ein bekannter Filmproduzent sei plötzlich krank geworden und verstorben. Die andere, die ich damals noch nicht kannte, jedoch behauptete, er sei ermordet worden und zwar ganz woanders, auf einer Jacht.
Wenn die Wahrheit nur eine Frage von Schlagzeilen ist, von beliebigen Behauptungen, die frei erfunden sind, und von Intrigen, dann sollte man lieber im Gefängnis bleiben, statt herausfinden zu wollen, welche davon nun wahr ist, oder ob es noch eine dritte Version gibt. Doch jemand ließ mir leider keine Wahl.
Das gab mir immerhin die Gelegenheit, mich auf die Suche nach meiner großen Liebe zu begeben, Polly Brandeis. Sie war bei meiner Verhaftung 1923 schwanger gewesen, aber dann rätselhafterweise spurlos verschwunden, bevor mein Prozess stattfand. Ich hoffte, dass sie noch irgendwo lebte, mitsamt unserem Kind, und wollte sie um alles auf der Welt finden.
Doch andere, mir unlieb gewordene Gewohnheiten wollte ich diesmal unbedingt vermeiden: Versehrt werden, eines oder mehrere wichtige Organe verlieren, und weitere Tote zurückzulassen. Nun ja, ich habe jedenfalls mein Möglichstes getan, das zu verhindern.“