Wir stellen euch, nach und nach, die Nominierten der GLAUSER-Preise vor.

fagott Kopie
 Heute:

GLAUSER Nominierter DEBÜT

Eberhard Michaely: 

Frau Helbing und der tote Fagottist. 

Kampa Verlag

Foto © Heike Schröder

 

 Eberhard Michaely Frau Helbing Cover„Frau Helbing war gut gelaunt. Nicht wegen des Wetters. Heute würde es regnen. Das konnte sie unschwer an den dicken Wolken erkennen, die tief über den Dächern der Hansestadt hingen. Aber sie würde gleich nach dem Frühstück Herrn von Pohl das Fagott zurückgeben können.“

Man verrät nicht zu viel, wenn man sagt: Frau Helbing wird Herrn von Pohl das Fagott nicht zurückgeben. Denn Herr von Pohl ist tot. Wie es dazu kam, wer es war und worum es hier eigentlich geht, erzählt Eberhard Michaely wunderbar lakonisch, unaufgeregt und auch weitgehend unblutig – auch wenn die „Waffen“ der Hamburger Metzgersgattin und Witwe ohne Vornamen Ausbeinmesser, Schweinespalter und Schlachtmesser heißen.

Frau Helbing liest gerne Krimis, ist neugierig und wagt etwas: zum Beispiel ins Konzert gehen, obwohl sie das noch nie gemacht hat. Zum Beispiel am hellichten Tag Caffè Macchiato mit Croissant bestellen, einfach so. Und wenn ihr das alles zu gewagt erscheint, sagt sie sich: „Heute lass ich mal fünfe gerade sein.“ So klärt sie das plötzliche Ableben des über ihr wohnenden Fagottisten auf, denn immerhin ist das ja auch ihre „Hood“, im Grindel-Viertel, in diesem im besten Sinne betulichen Hamburg-Krimi. 
Eberhard Michaely Frau Helbing AutorenfotoUnd Hamburger wissen: bei Magenproblemen, nach schwerem Essen - oder Morden - hilft ein Helbing, der bekömmliche, feine Kümmelschnaps, stolz gebrannt seit 1836, ganze 35 Prozent stark, ehrlich und klar. Wie Frau Helbing.