Preistägerin des GLAUSER 2023 in der Kategorie "Roman" ist Ellen Dunne mit Boom Town Blues.

Der Preis ist mit 5.000 Euro in bar in nicht fortlaufend nummerierten Scheinen dotiert. Die Preisträgerin wurde am Samstag, den 13. Mai 2023, in einer großen Gala im Rahmen der Criminale in Darmstadt verkündet und geehrt.

 

 

 

 

 Cover boom town bluesEllen DunneEllen Dunne wurde nahe Salzburg geboren und wuchs in den Bergen auf, aber mit der Sehnsucht nach Meer. Da sie von jeher weder Talent noch Lust zum Sport hatte, und viele ihrer Familienmitglieder sich bereits im musikalischen Bereich verdient gemacht hatten, verbrachte sie von Kindheit an die meiste Zeit mit Büchern. Sie schreibt (Achtung, Autorenklischee!) „schon immer“. Die ersten literarischen Gehversuche begannen mit 13, erste Jugendromane entstanden zwischen 14 und 16, blieben jedoch allesamt in der Schublade, und das zurecht.Mit 16 erwachte ihr Interesse für Irland und den Nordirland-Konflikt, den sie bis heute intensiv verfolgt. Nach acht Jahren als Texterin und Konzeptionistin in diversen Werbe- und Onlineagenturen in Salzburg übersiedelte sie 2004 nach Irland und arbeitete mehrere Jahre in verschiedenen Positionen im Europa-Hauptquartier von Google in Dublin. Anfang 2010 wagte sie den Absprung ins Leben als freie Texterin und Schriftstellerin.Es folgten Wanderjahre nach Berlin und München, doch alle Wege führten letztendlich zurück nach Irland. Seit Ende 2011 lebt Ellen südlich von Dublin, gemeinsam mit ihrem Mann und zwei Katzen, die ihr trauriges Tierheimdasein von früher inzwischen gründlich vergessen haben. 

Boom Town Blues (Haymon)

Foto © Orla Connolly

Jury-Begründung

Zuerst passiert ein Mord. Dann gibt es eine Leiche in der österreichischen Botschaft in Dublin.

Drogenbanden kommen ins Spiel, skrupellose Immobilienhaie und Banken, unfähige Politik.

Es wird komplizierter, weitere Verbrechen geschehen, es passiert Überraschendes. Schließlich löst sich alles auf …»Boom Town Blues« von Ellen Dunne ist ein ganz normaler Krimi.

Und trotzdem ist er etwas ganz Besonderes. Die ersten zwei Sätze deuten es schon an:

»Die Stadt glitzert heute Abend. Funkelt wie die Augen eines Wahnsinnigen.«

Nach den ersten Seiten ist man sich sicher: Dieses Feuerwerk, das die Autorin hier sprachlich zündet, hält sie nicht durch.

Tut sie aber. Da blitzen Ironie auf und Sarkasmus, Intelligenz, Lebensfreude – und ganz viel Witz. Hier überfallen einen manchmal die Sätze von hinten und machen einen sprachlos. Im positiven Sinn. DAS macht das Buch zu etwas Besonderem. Es ist eine pure Freude, dieses Buch zu lesen. Man weiß nie, von woher man im nächsten Satz angefallen wird. Und freut sich darauf.

 

Außerdem nominiert waren:

  • Frauke Buchholz: Blutrodeo (Pendragon)
  • Linus Geschke: Das Loft (Piper) 
  • Jan Costin Wagner: Am roten Strand (Galiani)
  • Inken Witt: Warten.Leben.Sterben (Piper)

 In der "Roman"-Jury für den GLAUSER 2023 waren:  Anja Marschalll, Ulf Kartte, Andreas SchäferChristof Gasser, Tommie Goerz (= Dr. Marius Kliesch) und Moni Reinsch (Jury-Organisation).

(Die Aussschreibungen für das Jahr 2024 finden Sie hier.)