Benefizlesung zur CRIMINALE 2016
Moderator Jürgen Alberts und Autorin Elisabeth Herrmanns in der Lutherischen Pfarrkirche

Autorengruppe SYNDIKAT unterstützt die Flüchtlingsprojekte „Fliehkräfte“ und „Cross-Over-Cooking“

Freude bei den Verantwortlichen zweier Marburger Hilfsprojekte: Die Autorengruppe SYNDIKAT unterstützt deren Arbeit mit jeweils 750 Euro. Das Geld kam in der vergangenen Woche bei einer Benefizlesung zusammen, die einen der Höhepunkte der am Wochenende zu Ende gegangenen CRIMINALE bildete: Die in Marburg geborene Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann stellte in der Lutherischen Pfarrkirche – unter Anwesenheit von Landrätin Kirsten Fründt und Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach und mit großzügiger Unterstützung von Pfarrer Ulrich Biskamp – ihren aktuellen Kriminalroman „Totengebet“ vor.

Unter der Moderation von Autor Jürgen Alberts stand der Abend auch musikalisch ganz im Zeichen des Krimis: Der Musikwissenschaftler und Organist Prof. Martin Weyer entlockte der Orgel ungewohnte Klänge und brachte unter anderem eine spezielle Version der berühmten Miss-Marple-Filmmusik zu Gehör. ! Der gesamte Erlös der Veranstaltung floss in die Projekte „Fliehkräfte“ und „Cross-Over-Cooking“. Das Projekt „Fliehkräfte“ erarbeitet mit etwa zwei Dutzend Flüchtlingen zwischen 8 und 80 Jahren in einem jeweils dreitägigen Workshop eine musikalisch-pantomimische Theateraufführung der Erfahrungen der Menschen rund um ihre Flucht. Ziel des Projekts ist der Austausch mit einem Publikum auf Augenhöhe, bei dem Menschen aus der anonymen Menge der „Flüchtlinge“ heraustreten und zu individuellen Personen mit individuellen Schicksalen werden. ! Das Projekt „Cross-Over-Cooking“ entstand aus der Erkenntnis, dass das Zubereiten von Mahlzeiten und das gemeinsame Essen ein wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens in einer Wohngruppe ist. Diese Zeiten geben häufig einen Takt im Tagesrhythmus vor und es ist die Gelegenheit, alle Mitbewohner an einem Tisch zu treffen. Für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bedeutet es neben dem Einfinden in die neue Gruppe, den möglichen Verlust der Rituale und gewohnten Speisen der Herkunftsfamilie zu verarbeiten. Dazu haben der Magistrat der Stadt Marburg, der „bsj Marburg“ und der Ausländerbeirat das Vorhaben „Cross-Over-Cooking“ entwickelt. Mit diesem umfangreichen Konzept sollen in Wohngruppen Begegnungen mit ehrenamtlichen Köchinnen und Köchen initiiert werden, eine Austauschplattform zu Rezepten und Ritualen wohngruppenübergreifend entstehen, Zeiten des gemeinsamen Arbeitens und miteinander Genießens bereitet werden.