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Leerzeilen strukturieren einen Text. Deshalb setzen viele Autoren gerne Leerzeilen. Leider vergessen sie dabei, dass das normale Strukturierungselement der Absatz ist und der benötigt nicht noch eine weitere Leerzeile.

Wann setzt man also Leerzeilen ein?

Ganz einfach: Wenn die normale Gliederung durch Absätze nicht ausreicht.

Wann Sie einen neuen Absatz machen sollten, habe ich bereits in einem anderen Artikel erläutert.

Kommen wir also zu den Fällen, in denen der Absatz nicht ausreicht und Sie die Leerzeile einsetzen sollten.

Wenn Sie eine neue Szene beginnen, aber kein neues Kapitel anfangen wollen, dann setzen Sie eine Leerzeile. Das signalisiert dem Leser: Jetzt kommt etwas wirklich Neues, etwas, das über die normale Absatzgliederung hinausgeht.

Gleiches gilt für Rückblenden (Flashbacks). Auch hier können Sie mit Leerzeilen den Beginn der Rückblende und vor allem ihr Ende eindeutig markieren und erleichern dem Leser die Orientierung. Vor allem am Ende, wenn Sie die Rückblende verlassen und wieder in die normale Erzählzeit wechseln, ist das sehr nützlich.

Daraus folgt aber auch, dass Sie Leerzeilen sparsam einsetzen sollten. Ein Text, der auf jeder Seite mehrere Leerzeilen hat, wirkt unruhig. Oft ist sich der Autor dann nicht sicher, wann er eigentlich Leerzeilen setzen sollte und setzt diese willkürlich. Was die Leser verwirrt und den Eindruck weckt, der Autor wisse nicht so recht Bescheid, wie er sein Werk am besten gliedern kann. Das erhöht nicht gerade das Vertrauen der Leser in den Autor.

Halten Sie sich einfach an die Faustregel:

Absätze eher mehr als zu wenig. Immer wenn der Sprecher wechselt, die handelnde Person, sich Zeit oder Ort ändern. Und um Gedanken oder Beschreibungen zu gliedern und dem Leser das Lesen erleichtern.

Leerzeilen nur wenige, wenn der Absatz als Gliederungselement nicht ausreicht, bei neuer Szene oder Rückblende.

P. S. Hier im Blog sind Absätze durch Freiräume gekennzeichnet. Im Roman hat der Absatz einen Einzug in der ersten Zeile, um den Beginn eines neuen Absatzes zu kennzeichnen.